Der Wandteppich der Künstlerin Silvia Magnin-D’Altri ziert die Altarwand.
Bildbetrachtung zur „Arche Christi“ der Künstlerin
Die untere Bildhälfte zeigt die angeschnittene Weltkugel. Darin verharrt die unerlöste Menschheit aus noch unförmigen Gestalten. Die Menschen sind gebunden, gefangen in ihre eigenen Konflikte und Probleme. Sie sind von ihrer Psyche und der Umwelt geknechtet und bilden dadurch die unerlöste, sündige Welt. Sünde und Schuld haben den Mensch verunstaltet.
Über diesem Chaos schwebt sonnengleiches Licht. Hier erfüllt Jesus Christus den Raum. Sein Erbarmen rief ihn in die Welt. Aus liebendem Erbarmen verbrüdert er sich mit der leidenden Menschheit. Blut und Wasser seines Opfertodes senkten sich in die Erde ein. In unverbrauchbarer Schöpferkraft bleiben sie Lichtzentren für unsere Erlösung und wirken kraftvoll auf die geistige Entscheidung der Menschen hin. Ununterbrochen fliesst Christi Licht zu den formlosen und Form suchenden Gestalten. Sein Einstrahlen erweckt die Herzen, die guten Willens sind, zu innerer Schönheit.
Über dem Bittgebet der Gemeinde, dem Miserere (Herr, erbarme Dich) liegt die Woge des Taufwassers, Zeichen der Umkehr und der Erlösung. Dieses Lebenswasser des Neuen Bundes, dieses Mit-Ihm-Gestorben, Mit-ihm-Auferstanden, ist im Angelpunkt des Bildes. Durch dieses findet der Mensch dieser Welt ins himmlische Reich der Arche. In ihr ist Leben und Schönheit, was die Blumen andeuten. Wie einst Noah mit der Arche die materielle Schöpfung Gottes rettete, rettet Christus die geistig-seelische. In dieser Arche verwandelt sich Verunstaltetes in harmonische Form oder die Menschen werden, wie sie einst geschaffen wurden, nach dem Ebenbild Gottes. Durch Christus finden die Menschen zurück in die Arche der himmlischen Seligkeit.
Es ist allen Menschen möglich, der Erlösung Jesu Christi teilhaftig zu werden, aber besonders wenn sie ihn als Weg erkennen und diesen Weg beschreiten. Die drei Personen im Schiff – Josef, Moses und Maria – stehen stellvertretend für den Alten und Neuen Bund. Sie beten und bitten in unaufhörlicher Sorge um die Bereitschaft ihrer Nachkommen, in die Herrlichkeit der Arche einzusteigen.
Die Gestalt des Herrn selbst durchwebt das ganze Bild. Das möchte aufzeigen, dass er in geheimnisvoller Weise alle Lebensbereiche durchdringt. Unsichtbar, doch wirksam ist Er der Erlöser und Er verleiht die Kraft zur inneren Bereitschaft zur Erlösung.
Silvia Magnin